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04.03.2000

"Staatsprämie für Stute Eileen"
01.04.2000

"Für Angleichung der Lebens-
verhältnisse"
08.04.2000

"Träume von Kontinenten und Prozenten"
09.04.2000

"Freundlich, doch mit Seitenhieb gen CDU"
03.05.2000

"Er setzt auf den Mut zur Veränderung"
03.05.2000

hallo SONNTAG präsentiert Wählern den SPD-Landratskandidaten Heinz Funke von seiner ganz persönlichen Seite

Träume von Kontinenten und Prozenten

  

Heiligenstadt (coe/stm) Die Landratswahlen des Landkreises Eichsfeld stehen vor der Tür. Der Kandidat der SPD, Heinz Funke, gilt eher als Außenseiter. Im Gespräch mit hallo SONNTAG schilderte er Leidenschaften und Hoffnungen, berichtete von Familie und Hobbies. Seine Anekdoten hatten etwas von Andersens Märchen: "Von einem, der auszog..."

"...das Fürchten zu lernen". Nur dass Funke sich nicht ängstigt, sondern seinen Traum verwirklichen wollte: Als Missionar nach Afrika zu pilgern. In einer Nacht- und Nebelaktion kro- chen der damals 14-jährige Heinz und ein Schulfreund durch die Zäune der Grenzanlage Teistungen. Sein Weg führte ihn zunächst in die Main-Metro- pole Frankfurt, wo sein älterer Bruder bereits seit 3 Jahren wohnte. Ganz ohne Schulbildung wird allerdings auch der cleverste Bub kein Priester. So drückte Heinz einige Jahre die Schulbank. Ihn packte der Wissens- durst und er begann an der Frank- furter Uni Jura zu studieren. Er hatte sich bereits als Strafverteidiger in Frankfurt niedergelassen. als er im April'89 wieder in die Heimat zog.


Die Seele baumeln lassen kann Funke beim Angeln.

Nach der Wende lockten ihn nicht zuletzt die spannenden juristischen Aufgeben des politischen Wandels ins Eichsfeld zurück, und er ließ sich Ende 1990 in Heiligenstadt nieder. In- zwischen fühle der 51-jährige sich wieder "so richtig heimisch", nur sei- nem Verein Eintracht Frankfurt ist er treu geblieben.
  

"Hier ist es ruhiger, gemütlicher und außerdem habe ich auch die Mög- lichkeit, meinem Hobby nachzu-  gehen." Und das ist durchaus aus- gefallen, denn der Pferdeliebhaber Funke besitzt ein Gespann, deren   4 Pferde, allesamt "Thüringisches schweres Warmblut", er selbst aus- gebildet hat. In diesem Jahr, so hofft Funke, wird er sie zum ersten Mal auf ein Turnier schicken können. Auf die Frage, was er sonst gerne tue, gibt Funke schmunzelnd zu, dass er ein leidenschaftlicher Koch - für seine Frau Christina - sei. Allerdings lässt ihm sein politisches Engagement wenig Zeit, seiner Kochlust zu frönen.


Kochen gehört zu den neuesten Hobbies des Kandidaten. Könnte man vermuten, angesichts der frisch-faltigen Schürze. Japanisch hat er sich neulich versucht. "Gut zum Abnehmen" schmunzelte er. Ob's an seinen Künsten lag"

Die Eichsfelder Jugend liege dem Vater des 30-jährigen Christian besonders am Herzen. In der Einsicht, dass die Jugendhilfe - abgesehen von den kirchlichen Einrichtungen - nur wenig gefördert wird, setzt sich der gebürtige Küllstedter für eine gerechte Verteilung der finanziellen Mittel ein. Perspektiven schaffen durch eine größere Bandbreite an Jugendprojekten und Arbeitslosen-
initiativen, das seien seine vorrangigen Ziele.

Nicht zuletzt beklagt er die büro- kratische Phantasielosigkeit und das schlechte Klima zwischen Verwaltung und Bürgern. Hier sei zugunsten von Bürgernähe und Effektivität noch viel zu tun, sagt Funke und scheint sich in Gedanken schon die Ärmel aufzu- krempeln.

Die persönliche Einschätzung seiner Chancen in den Wahlen am 14. Mai 2000 kommentiert Funke mit einem Lächeln. Er habe schon so seine Vorstellungen und Hoffnungen. Ein Ergebnis von mindestens 38 % sein realistisch, für jedes Prozent darüber, so habe er mit einem befreundeten CDU-Stadtrat gewettet, werde er 50 Mark an die Uganda- Hilfe zu spenden.

Den Missionars-Traum hat er sich nicht erfüllt. Vielleicht klappt's ja mit den Prozenten...


Hoch auf dem Gelben Wagen saß ein anderer Politiker. Doch das Gespann- fahren gehört zu den großen Leiden- schaften

 

Aus der hallo SONNTAG vom 09. April 2000